Bereits zum 26. Mal wurde der Einführungskurs Ökologischer Weinbau erfolgreich durchgeführt. 30 interessierte Teilnehmer kamen nach Zell an die Mosel um sich einen vertieften Einblick in den ökologischen Weinbau zu verschaffen. In diesem Jahr fand der Kurs zum ersten Mal auf der Marienburg statt. Vor der atemberaubenden Kulisse der Moselschleife des Zeller Hamms wirkten die gesetzten Impulse besonders intensiv. Das breite Themenspektrum führte über von den grundlegenden Prinzipien des ökologischen Weinbaus: dem Boden, der Begründung, dem Pflanzenschutz und den pflanzenbaulichen Kulturmaßnahmen, über die kellerwirtschaftlichen Grundlagen bis hin zu speziellen Themen wie den Erfahrungen zum Anbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten oder der bio-dynamischen Wirtschaftsweise. Der Kurs stand unter der fachlichen Leitung von Dr. Uwe Hofmann, er vermittelte die Inhalte angenehm und anschaulich. Ergänzt wurden die Grundlagen durch Beiträge von Referenten aus Wissenschaft und Praxis. So berichtete gleich am 1. Tag Johann Maximilian Lang sehr praxisnah von seinen persönlichen Erfahrungen aus der Umstellung. Prof. Dr. Harald Schwaetzer hatte zuvor einen philosophischen Einblick in ein erweitertes Naturverständnis erlaubt. Während des Kurses berichtete außerdem Öko-Weinbauberaterin Beate Fader zum Pflanzenschutz, Matthias Porten ergänzte mit einem Beitrag zu pflanzenbaulichen Maßnahmen, Hans-Peter Scholtes und Martin Knab gaben Tipps zum Anbau von pilzwiderstandsfähigen Rebsorten und zur Umstellung wurden ganz konkrete Sachverhalte von Matthias Stein vom Kontrollverein ökologischer Landbau beschrieben. Die Aktivitäten der Verbände wurden von Ralph Dejas als Geschäftsführer des ECOVIN Verbandes sowie Friedemann Wecker von Demeter dargelegt. Die zu Füßen der Marienburg gelegene Steillage Pündericher Marienburg führte imposant vor Augen was es heißt ökologischen Weinbau an der Mosel zu betreiben und warf einige Fragen auf. Bereits am zweiten Tag erlaubte ECOVIN Winzer Clemens Busch einen Blick hinter die bis dato nur von oben ehrfürchtig beschaute Kulisse und machte deutlich, dass sein beeindruckender Idealismus der unaufhörlich laufende, unverzichtbare Motor für seine Arbeit in dieser ganz besonderen Lage ist und dass es ohne diesen für die ökologisch wirtschaftenden Steillagenwinzer der Mosel unmöglich wäre die Kulturlandschaft zu erhalten.