Hohe Betriebsmittelaufwendungen, Verluste an wertvoller Bodenkrume, Nitratauswaschungen und administrativ festgelegte Mengenerträge haben auch im Weinbau in den letzten Jahren ein Umdenken herbeigeführt. Immer mehr Winzerinnen und Winzer versuchen auf chemisch-synthetische Stoffe zu verzichten und für beste Qualität mit der Natur zu arbeiten.
Gerade der Weinbau ist als Monokultur ein sehr anfälliges System, das durch intensive pflegerische Maßnahmen geschützt werden muss. Der ökologische Weinbau bietet Maßnahmen und Verfahren an, mit denen die Gesundheit von Boden und Pflanzen langfristig gefördert und erhalten werden kann.
In diesem Einführungskurs werden Erfahrungen bei der Umstellung zum ökologischen Weinbau aufgearbeitet. Von wissenschaftlicher und praktischer Seite werden die Anforderungen an Boden- und Pflanzenpflege dargelegt. Besonderes Augenmerk wird auf die Kulturtechnik im ökologischen Weinbau gerichtet.
Die Umstellung auf den ökologischen Weinbau ist ein ganzheitlicher Prozess, der alle Mitglieder der Familie und des Betriebes gleichermaßen betrifft. Deshalb sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Mithelfende zu diesem Einführungskurs herzlich eingeladen.
Der Kurs ist als Intensivkurs konzipiert und es finden Abendveranstaltungen statt. Da die Kurselemente aufeinander aufbauen, ist es sehr zu empfehlen, die ganze Zeit dabei zu bleiben und im Kloster Jakobsberg zu übernachten. Nehmen Sie sich die Zeit. Es lohnt sich!
Hier können Sie sich anmelden.
Programm
Dienstag 16. Januar
Grundlagen des ökologischen Weinbergs als Ökosystem
Referentin: Beate Fader
Beraterin ökologischer Weinbau | Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR) | Oppenheim
Nachmittag
Der Boden – Begrünung und Bearbeitung
Referentin: Beate Fader
Unterstockbodenbearbeitung – Beikrautmanagement in Flach- und Steillagen
Referent: Christian Deppisch | Abteilung Weinbau
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim
Abend
Umstellung auf Ökologischen Weinbau – Was bewegt mich, den Weg zu gehen?
Praktische Erfahrungen | Verkostung
Erik Riffel
Weingut Riffel | Bingen-Büdesheim
Mittwoch 17. Januar
Pflanzengesundheit im System ökologischer Weinbau
Referentin: Frederik Heller
Berater ökologischer Weinbau | Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR) | Oppenheim, Bad Kreuznach
Pilzkrankheiten – Biologie der Pilze, Schadsymptome, Maßnahmen zur Regulierung
Referent: Frederik Heller
Nachmittag
Exkursion Weingut Kronenhof | Gau Algesheim
Weinbergsrundgang | Praktische Erfahrungen | Weinprobe
Andreas Hattemer | Weingut Kronenhof | Vorstand ECOVIN, Gau Algesheim
Abend
Besonderheiten Öko Weinbereitung – Kellerwirtschaftliche Richtlinien zur Erzeugung von Öko-Wein – Umsetzung in der Praxis
Referenten: Ulrich Hamm | Fachgruppe Oenologie
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Bad Kreuznach
Gemeinsame Weinprobe der TeilnehmerInnen
Donnerstag 18. Januar
Vormittag
Tierische Schädlinge & die Bedeutung der Biodiversität im Weinberg
Referent: Dr. Karl-Josef Schirra | Entomologe im Ruhestand, ehemals tätig im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz, Neustadt
Nachmittag
Richtlinien, Kontrolle, Deklarationsfragen
Referent: Matthias Stein
Kontrollstelle: Kontrollverein Ökologischer Landbau, Karlsruhe
DE-ÖKO-022
Vorstellung des ECOVIN Verbandes
Referent: Ralph Dejas
Geschäftsführer ECOVIN Bundesverband ökologischer Weinbau e.V. , Oppenheim
Abend
Neue Reben braucht das Land – Pilzwiderstandsfähige Rebsorten
Praktische Erfahrungen | Verkostung
Referent: Klaus Rummel | Piwi & Biowein Pionier
Weingut Susanne & Klaus Rummel, Landau Nussdorf
Freitag. 19. Januar
Einführung in den biologisch-dynamischen Weinbau
Referenten: Andreas Schumann & Nina Weis
Betriebsleiter | Weingut Odinstal, Wachenheim
Referentin Wein & Gastronomie | Demeter e.V., Darmstadt
Bedeutung der biologisch-dynamischen Präparate & Nutzung von bildschaffenden Methoden zur Untersuchung der Qualität im biologisch-dynamischen Anbau
Referent: Dr. Jürgen Fritz
Fachgebiet Biologisch-Dynamischer Landbau an der Uni-Kassel | Universität Kassel, Witzenhausen
Abschlussbesprechung und Auswertung des Seminars
Ende der Veranstaltung gegen 15.00 Uhr
Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft, BÖLN.